Caroline Mezger (1787-1843)
Sie ist eine der ersten bekannten Schaffhauser Künstlerinnen. Der Grossteil ihres Werks, nicht zuletzt Zeichnungen stadtbekannter Persönlichkeiten mit satirischen Zügen, befindet sich im Museum zu Allerheiligen, das ihr 2000 eine Ausstellung widmete.
Um 1800 war es nicht unüblich, dass vornehme Bürgertöchter eine musische Ausbildung erhielten. Auch das eher konservative Pfarrerehepaar Mezger stemmte sich nicht gegen den Wunsch Carolines, ihre Talente zu vervollkommnen. 1810 wurde ein Versuch in Stuttgart noch am Tag der Anreise abgebrochen. Auch ein zweiter Versuch in Zürich dauerte 1817/1818 nur wenige Monate – weil sich Caroline in einen Pfarrer verliebte. Doch sie war nicht bereit, bei einer allfälligen Ehe wie vehement gefordert, ihre künstlerische Betätigung aufzugeben. Es kam zum Bruch – mit dem möglichen Ehepartner und schliesslich mit den Eltern. Caroline zog nach Feuerthalen, wo sie noch einmal durch eine unbotmässige Liebe – zu einem wesentlich jüngeren Handwerksgesellen – auffiel. Allmählich verlor sie ihre Fröhlichkeit und litt an Depressionen. Ob sie je Werke verkaufte, ist unklar. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie sich, zumindest teilweise, als Zeichenlehrerin.